Geburtstagsfeier in Marktheidenfelds Partnerstadt mit Freunden aus Glasofen und Pobiedziska von Heribert Felbinger



Der Cercle Montfortais, die „alte Dame“ unter den Vereinen von Montfort-sur-Meu, feierte seinen 90. Geburtstag und hatte dazu auch die langjährigen Freunde, die Grafschaftstrachtengruppe „Die Glasf'lder“ aus Marktheidenfeld-Glasofen, sowie die Volkstanzgruppe „Wiwaty“ aus der zukünftigen Partnerstadt Pobiedziska eingeladen.

Um sich einem großen Publikum darzustellen, hatten die Verantwortlichen unter Leitung ihres Vorsitzenden Hervé Caudan auf dem Platz vor dem ehemaligen Amtsgericht („Tribunal“) eine Bühne errichtet.

Nach einem kräftigen Regenguss fast pünktlich zum vorgesehenen Beginn konnte der Jubilar mit der Bagad „An Abadenn Nevez“ und den verschiedenen Tanzgruppen von „Men Ru“, die alle unter dem Dach des „Cercle Montfortais“ vereint sind, vom Kulturzentrum „L' Avant-Scene“ aus zum Tribunal ziehen, gefolgt von den Gratulanten „Die Glasf'lder“ und „Wiwaty“.

Ein bretonischer „An Dro“ eröffnete die Veranstaltung. „An Abadenn Nevez“ ließ anschließend seine Musikinstrumente in gewohnt klarer, rhythmisch präziser Weise erklingen, so dass die rund 300 bis 350 Gäste vorübergehend die Kühle des Abends vergessen konnten.

Auch die Tänzer/innen von „Men Ru“ begeisterten wieder, wie im Mai 2009 in Marktheidenfeld, zusammen mit „An Abadenn Nevez“, mit ihren Tänzen, die ihren Ursprung in der keltischen Tradition der Bretagne haben, aber der Moderne angepasst sind, kleine Geschichten erzählen und die die Fantasie der Zuschauer anregen.

Vorsitzender Hervé Caudan sagte in seiner Begrüßung, er sei besonders stolz darauf, dass „Die Glasf'lder“ und „Wiwaty“ seiner Einladung trotz der weiten Wege Folge geleistet hätten.

Dass es „An Abadenn Nevez“ nicht an Tanznachwuchs mangelt, zeigten die anschließenden pfiffig choreografierten Tänze der kleinen jungen Künstler, die sichtbar Spaß an ihren Auftritten hatten. Die Grafschaftstrachtengruppen aus Glasofen präsentierte sich an diesem Abend sehr konzentriert mit den Tänzen „Eins-Zwei-Drei-Vier“, der Sternpolka, dem Schwedentanz und dem „Patscher“ und erntete dafür herzlichen Beifall.

Michael Schäfer, Leiter der Grafschaftstrachtengruppe, betonte in seinen Worten, dass die Glasofener nach Erhalt der Einladung spontan und gerne ihre Teilnahme zugesagt hätten; er wünschte dem Verein noch eine lange, erfolgreiche Zukunft. Als Geburtstagesgeschenk überreichte er ein Bild der Christuskirche Glasofen aus dem Atelier von Hans-Wilhelm Armstark sowie eine Flagge mit dem Wappen von Glasofen.

Marktheidenfelds Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder lobte das begeisternde Konzept, die erfolgreiche Vereinsarbeit und das großartige Engagement aller Vereinsmitglieder. „Tanz, Musik und Spiel wirken auf uns Menschen unglaublich befreiend, sie machen froh und beschwingt und tun Geist, Seele und Körper einfach gut.“

Eine ganz andere, besonders heitere Note brachten die Freunde von „Wiwaty“ aus Pobiedziska in ihren farbenfrohen Trachten in den frisch-kühlen Abend. Sie tanzen nicht nur Tänze aus der Woiwodschaft Wielkopolska, also die Gegend, in der auch Pobiedziska liegt, sondern auch Tänze aus anderen Regionen Polens gehören zu ihrem Repertoire. Dazu gesellt sich gelegentlich ein lebhafter, heiterer oder manchmal nachdenklicher Gesang. Mit ihrem Temperament und ihrer Ausstrahlung „heizten“ sie sozusagen den Zuschauern ein.

An Abadenn Nevez“ und „Men Ru“ ergänzten immer wieder das Programm mit insgesamt fast 20 verschiedenen Beiträgen, so dass das Tanzfest erst gegen 23.30 Uhr zu Ende ging.

Diesem folgte noch eine „Fest-Noz“, ein bretonischer Tanzabend im Freien vor der Bühne, wozu die junge Gruppe „Storlokus“ mit ihren modernen Arrangements von traditionellen bretonischen Weisen aufspielte. Für die Aktiven gab es anschließend noch ein Vesper („Casse-croute“) im Avant-Scene, bei dem viele junge Musiker und Tänzer sich nochmals zwanglos ihrem Metier widmeten, dem Tanz und dem Gesang.

Hervé Caudan war es mit seinem Programm gelungen, nicht nur den Cercle Montfortais, sondern Grenzen übergreifend auch die Folklore-Tanz- und Musikkultur der Regionen, in denen die Partnerstädte liegen, öffentlich zu präsentieren, was die Zuschauer und Zuhörer mit reichlich Applaus zu honorieren wussten.

Erstmals präsentierten an diesem Abend die Glasofener „ihren“ Flyer mit Informationen zur Trachtengruppe und vielen aussagekräftigen Fotos zu den Trachten und Aktivitäten; der Flyer ist von Heinz Matschiner konzipiert und von Heribert Felbinger ins Französische übersetzt worden. Er sollte sich in den folgenden Tagen noch als nützliches und hilfreiches, gerne angenommenes Informationsmittel erweisen.




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