In
Glasofen bekommt keiner nasse Füße
Stellungnahme der Glasofener Stadträte zum Artikel:
Petition: Haltestelle nicht verlegen, vom 15.01.2002
Die Sicherheitsprobleme am derzeitigen Standort der Glasofener Bushaltestelle waren der einzige Grund für den Antrag auf Verlegung der Bushaltestelle in Glasofen.
Schon seit Jahren beschweren sich Eltern wegen Sicherheitsmängeln über die Bushaltsstelle in Glasofen. Der Mitte der siebziger Jahre gewählte Standort war schon immer eine Notlösung, aber seinerzeit für die Verantwortlichen die einzige Stelle, wo mit Rücksicht auf die Fahrtroute der Busse auch ein Wartehäuschen untergebracht werden konnte. Bis Ende der sechziger Jahre mussten alle Glasofener, auch die Schulkinder der weiterführenden Schulen, bis zur B8 laufen um an den Bus zu kommen. Mit der Schulverlegung nach Hafenlohr wurde dann eine Schulbushaltestelle für diese Schüler beim Anwesen Enz in der Claushofstrasse eingerichtet.
Auf den Antrag des frischgewählten Stadtrates Müller wurde dann 1990 der Bereich um die Haltestelle beleuchtet um die Sicherheit der Kinder zu verbessern. Weitere Beschwerden ließen aber nicht lange auf sich warten: Unterstellhäuschen und Aufstellfläche zu klein, Kinder fallen beim Einsteigen zwischen Randstein und Bus,denn der Bus kann die Haltestelle nicht gerade anfahren. Kinder rennen oft, ohne auf den Verkehr zu achten über die stark befahrene Kreisstrasse.
Durch die Baumaßnahme auf der städtischen Grünfläche oberhalb der Kirche ergab sich die Gelegenheit dort eine Bushaltstelle einzurichten.
Im Oktober 2000 wurden die Glasofener Stadträte wegen der geplanten Veränderung angeschrieben und um Stellungnahme gebeten. Daraufhin veranstalteten wir, Ruth Haag und Michael Müller, eine “Bürger-Info“. Die Bedenken die hier geäußert wurden, bezogen sich fast ausschließlich auf die Entfernung, welche die Kinder aus dem Unterdorf künftig zurücklegen müssten. Bisher waren es bis zu 250 Meter, dann bis zu 490 Meter. Nach Aussage der Stadt sind 2000 Meter zulässig. Eine ältere Bürgerin sprach ebenfalls die Entfernung an. Eine Familie befürchtete, dass ihre Pension durch die Haltestelle beeinträchtigt wird. Von allen anderen wurde die neue Stelle begrüßt.
Die neue Stelle, Am Steinbusch, liegt in der Mitte von Glasofen, über die Hälfte der Wohnhäuser und die noch freien Bauplätze befinden sich entweder an oder oberhalb dieser Straße. Kirche, Feuerwehrhaus, Vereinsübungsraum und Schlachthaus liegen in unmittelbarer Nähe. Bis vor 20 Jahren war dort auch die Milchsammelstelle für ganz Glasofen. Von jedem Ortsende sind es nicht mehr als 500 Meter zu Fuß. Wo sollen denn die großen Entfernungen auch herkommen, wenn die Entfernung per Luftlinie vom Pfad bis zur Ahornstrasse ca. 750 Meter beträgt.
Dass die Entfernung für die Senioren eine so große Rolle spielt konnten wir nicht annehmen, da diese bei den von Georg Wolf organisierten Fahrten auch alle bis zur Haltestelle gehen und dabei über 700 Meter Entfernung und bis zu 30 Höhenmeter auf dem Heimweg z. B. in die Ahornstrasse überwinden müssen. Wenn die Entfernungen zu groß gewesen wären, hätten bei diesen Sonderfahrten zusätzliche Haltepunkte gewählt werden können. Die vielfältigen Aktivitäten der Glasofener Senioren begrüßen wir sehr.
Verwundert sind wir, dass das Angebot des Bürgermeisters die alte Haltestelle künftig als “Bedarfshaltestelle“ zu verwenden, überhaupt nicht berücksichtigt wird. Die Forderung die alte Haltestelle zu belassen und im “Unterdorf” eine weitere Haltestelle einzurichten einscheint uns wegen der geringen Entfernung (bis zu 200 Meter) zur möglichen Bedarfhaltestelle etwas überzogen. Ein möglicher Standort wurde auch nicht genannt. Über die Fußwege vom sogenannten “Äußerdorf”, wo auch viele Senioren wohnen, machen sich die Initiatoren der Unterschriftenaktion keine Gedanken.
Wir kennen nicht alle, die hinter dieser Petition stehen, aber von zwei können wir sagen, dass ihnen nicht bewusst war, was sie alles unterschrieben haben. Von der geforderten zweiten Bushaltestelle im Unterdorf, war diesen Unterdörfern auf direkte Nachfrage zu der Aktion nichts bekannt.
Nähe, Komfort oder Sicherheit! Was dem Einzelnen wichtiger ist, wissen wir nicht. Für uns, Michael Müller und Ruth Haag, war es der erheblich sicherere Standort oberhalb der Kirche, der den Ausschlag für die Verlegung der Haltestelle gab. Wir haben nach den vorliegenden Tatsachen und Empfehlungen der Fachleute objektiv entschieden. Für die Sicherheit und damit zum Wohl aller Bürger: Dafür sind wir gewählt und darauf vereidigt. Allen und allem kann man leider nicht gerecht werden.
Was wäre denn gewesen, wenn etwas passiert wäre und die Stadt hätte bei Kenntnis der Sachlage nicht reagiert?
In unserem Antrag wurden alle Einwendungen angesprochen und von der Verwaltung geprüft.Wir haben uns sogar eingesetzt, dass die Bushaltestelle nicht direkt gegenüber dem Anwesen des Herrn Georg Wolf errichtet wird. Die vorgesehene Abgrenzung zur Pension Sonne mit einem Pflanzenwall ist auch mehr als im Gesetz steht.
Wir sind sicher, dass der Bayerische Landtag zu der Entscheidung kommt, das die einstimmige Entscheidung des Stadtrates sicherheitsbewusst, vorausschauend und sinnvoll ist.
Der Antwort des Landtages sehen wir sehr interessiert entgegen.
Wir wünschen allen Benutzern der Bushaltestelle, dass die Zeit bis zur Verlegung der Haltestelle ohne größere Zwischenfälle bleibt und ganz Glasofen die Buslinie erhalten bleibt.
In Glasofen bekommt keiner nasse Füße, auch an der neuen Bushaltestelle nicht.
Auf ein gutes Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme!
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